Anaxagoras

A. (500/496-428), griechischer Philosoph aus Klazomenai an der Küste Kleinasiens; studierte Philosophie in Athen bei > Anaximenes von Milet und unterrichtete später selbst Philosophie, wobei > Sokrates und > Euripides neben anderen bedeutenden Persönlichkeiten zu seinen Schülern zählten. Wegen seiner astronomischen Theorie der Gottlosigkeit angeklagt, musste er Athen verlassen. Er hatte behauptet, die Sonne bestehe aus glühendem Gestein.
A. lehrte die Unveränderlichkeit des ursprünglichen Stoffes sowie die unendliche Teilbarkeit der Materie und des Raumes, denn wie oft man einen Gegenstand auch zerteilen mag, immer stoße man auf etwas, das Elemente von derselben Art wie das Ganze enthält. Zur Erklärung, dass es verschiedenartige Dinge gibt, führt er den Begriff der „Weltvernunft“ (νους) ein. Die Weltvernunft hat die Weltentwicklung begonnen und ist Garant für die Erhaltung alles Lebenden.
A. verstarb 428 in Lampsakos.

Lit.: Diels, Hermann: Die Fragmente der Vorsokratiker. Nach d. von Walther Kranz hg. Aufl. Mit Einführungen u. Bibliographien von Gert Plamböck. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt, 1963.
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