Ampfer

A. (Rumex spp.), Knöterichgewächs, dessen Heilwirkung schon von > Dioskurides angepriesen wurde. So diente es bei Gelbsucht, Blasensteinen und Halserkrankungen, auch bei Schlangenbissen (Schöpf).
Die bekannteste unter den A.-Arten ist der Sauerampfer (Rumex acetosa L. 1753), ein Kosmopolit. Die Effekte der Anwendungen des reichlich Vitamin C enthaltenden Sauerampfers, der auch Sauergras und Gauchampfl genannt wird, sind viel beschrieben worden. Als typische Frühlingsblume kann er bei Hitze, Durst und anderen “sommerliche(n) Schäden” helfen (Müller-Ebeling, 28). Diese feuchte Wiesen und Weiden bevorzugende aromatisch schmeckende A.-Art mit ihren rötlichen und grünen Blüten ist ein echtes Rundum-Hausmittel und kann bei Fieber, Rheuma, Leber- und Gallenerkrankungen dienlich sein. Es eignet sich auch zur Blutreinigung. Das der > Artemis geweihte und mit > Jupiter assoziierte Kraut findet vielerlei magische Anwendungsformen, im > Fruchtbarkeits- wie im > Geldzauber. So soll das aus den blühenden Pflanzen angefertigte Armband, über Nacht getragen, den Ehepartnern Kindersegen bescheren (Magister Botanicus).
Unter dem Namen Sauerampfer beschreibt Most noch die A.-Arten Rumex acutus, den Wilden Sauerampfer, als ein ausgezeichnetes Zahnschmerzmittel und Rumexdigynus L. als ein ideales Antiscorbuticum. Auch der Alpen-Ampfer (Rumex alpinus L. 1753) und der Grind-Ampfer (Rumex obtusifolius L. 1753) sind weitverbreitete A.-Arten.

Lit.: Marzell, Heinrich: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, Bd. 3. Stuttgart: Hirzel; Wiesbaden: Steiner, 1977; Most, Georg F.: Encyklopädie der Volksmedizin. Graz: ADEVA, 1984; Schöpf, Hans: Zauberkräuter. Graz: ADEVA, 1986; Magister Botanicus: Magisches Kreutherkompendium. Speyer: Die Sanduhr, ²1995; Müller-Ebeling, Claudia u.a.: Hexenmedizin. Aarau, CH: AT, ²1999.
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