Amate

A. (Ficus spp.), Sammelbegriff für etwa 50 Feigenbaum-Arten, aus denen man in Mexiko schon vor der Zeit des Kolumbus Papier herstellte, was bereits in dem aztekischen Namen amatl, einer Ableitung aus dem Wort „Papierbaum“, anklingt. Aus der Rinde des Feigenbaumes, die in frischem Zustand giftigen Latex enthält, wurde in Mexiko ein Rindenbastpapier angefertigt, das dann zu Büchern, Kleidung oder Zauberfiguren, z.B. Pflanzengeistern, weiterverarbeitet wurde. So diente das A.-Papier sowohl der > schwarzen als auch der > weißen Magie. Man konnte Krankheitserreger in das Papier verbannen oder den Geist einer geliebten oder verhassten Person aus dem Papier herausschneiden und dann magisch beeinflussen.

Lit.: Rätsch, Christian: Lexikon der Zauberpflanzen aus ethnologischer Sicht. Graz: ADEVA, 1988.
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