A. (lat. Alcis). Für den römischen Schriftsteller Tacitus sind > Castor und Pollux das urzeitliche nordische Götterpaar namens > Alcis. Der Name Alcis wird mit dem urgermanischen und gotischen Wort Ahls identifiziert, welches „Heiligtum“ bedeutet – jener Ort, an dem laut dem Gedicht Grimnismal der Sonnengott > Heimdall regierte. Alcis kann aber auch mit dem angelsächsischen Verb „ealzian“ (ealgian), was „schützen“ bedeutet, in Verbindung stehen. Diese Deutung stimmt mit der Vorstellung überein, wonach zwei schutzgebende Lichtgottheiten, die Söhne des Sonnengottes > Dyaus, über ihre jeweilige Hälfte des Sonnenjahres herrschten: den hellen Sommer bzw. den dunklen Winter.
Lit.: Sñmund Sigfússon, hinn fróói: Le message de Skirnir et les dits de Grimnir (Skirnisför – Grimnismál): poèmes tirés de l’Edda de Saemund/publ. avec des notes philologiques, une traduction et un commentaire perpétuel par F.G. Bergmann. Strasbourg; Paris, 1871; Tacitus, Cornelius: Germania: lateinisch und deutsch. Übers., erl. und mit einem Nachw. hrsg. von Manfred Fuhrmann. Stuttgart: Reclam, 2000.