Spanischer Theologe jüdischer Herkunft († 1491), Franziskaner, lehrte Theologie in Salamanca und wurde 1491 Titular-Erzbischof von Thermopolis in Griechenland. 1459 verfasste er sein Werk Fortalitium Fidei (Festung des Glaubens), das erstmals um 1464-76 veröffentlicht wurde. Die Nürnberger Ausgabe von 1485 beginnt mit: „Incipit prohemium Fortalitium Fidei conscriptum per quendam Doctorem eximium ordinis minorum anno MCCCCLIX in partibus occidentis“. Obwohl anonym veröffentlicht, wird sie allgemein Alfons de Spina zugeschrieben. Es ist die erste Publikation, die in einem eigenen Buch das Thema der Hexerei aufgreift. Das Werk gibt insgesamt Anleitungen zu Maßnahmen gegen die Feinde der christlichen Religion und ist in fünf Bücher gegliedert. Das erste ist gegen die Leugner der Gottheit Christi, das zweite gegen die Häretiker, das dritte gegen die Juden, das vierte gehen die Muslime gerichtet, während sich das fünfte mit den Machenschaften des Teufels und den Gegenmaßnahmen befasst. Am Ende siegt Christus. De Spina schrieb noch weitere Werke, so z. B. Sermones de Nomine Jesu Vigintiduos (1454) und Sermones plures de excellentia nostrae fidei (1459).
W.: Fortalitium fidei in universos christiane religionis hostes Iudeorum & Saracenorum non invalido brevis nec minus lucidi compendij vallo rabiem cohibens fortitudinis turris non ab se appellatum quinque turrium inexpugnabilium minime radians – succinte admodum quinque partium librorum farragine absolutum. [Lione] Impressum Lugduni per Joannem Moylin Aels de Chambiay: Moylin, Jean-Gueynard, Etienne, 1525.
Lit.: Alfons de Spina. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Bd. 1. Freiburg: Herder, 21957, S. 333.