Aleuromantie

A. (griech. aleuron, feines Mehl, besonders Weizenmehl, und manteia, Weissagung; engl. aleuromancy), die Weissagung durch Mehl. Diese Zukunftsdeutung wird zuerst von Clemens von Alexandrien (2. Jh. n. Chr.) erwähnt. Man gibt Mehl in ein Gefäß mit Wasser und schüttelt es durch. Gießt man das Wasser aus, so kann man die nassen Mehlflocken an der Gefäßwand deuten. Eine andere Form besteht darin, dass man alle erdenkbaren Antworten auf kleine Zettel schreibt, die zusammengerollt in kleinen Teigkugeln gebacken werden. Der Fragende wählt dann eine der gebackenen Kugeln aus, um auf dem darin eingehüllten Zettel die zukunftsweisende Antwort zu finden. Diese Wahrsageform wird kaum noch praktiziert, findet aber eine Fortsetzung in den „Glückskeksen“, die man in manchen chinesischen Restaurants erhält. Der Gast sucht sich einen der innen hohlen Kekse aus, bricht diesen auf und liest die auf dem nun zum Vorschein kommenden Zettel geschriebene Zukunftsaussage.

Lit.: Clemens, Alexandrinus: Protrepticus und Paedagogus. Hrsg. von Otto Stählin. Leipzig [u.a.]: Hinrichs [u.a.], 1905, cap. 2,10; Das große Handbuch der Magie: Handlesen, Wünschelrute, Biorhythmus, Graphologie, Hellsehen; Kartenlegen. München: Wilhelm Heyne, 31990.

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