Albinos

A. (lat.) sind gekennzeichnet durch eine mattweiße Haut und sehr feine weiße oder gelbliche Kopfhaare sowie eine rosa bis rote Iris, da aufgrund der fehlenden Pigmente die Blutgefäße durchscheinen. Dieses Aussehen wird auf einen genetischen Defekt zurückgeführt, der die Bildung des für die Pigmentierung erforderlichen schwarzen Hautstoffes (Melanin) unterbindet. Die Haut der A. ist auch extrem lichtempfindlich; schon eine kurzfristige Sonnenstrahlung kann zur Bildung von Bläschen führen. Ein Ersatz des fehlenden Pigmentstoffes auf medikamentösem Weg ist nicht möglich.
Im gesellschaftlichen Raum erfahren die A. weiterhin eine unterschiedliche Bewertung. Bei den Naturvölkern gelten sie einerseits als göttlich begnadete Wesen, die zu verehren sind, andererseits als Besessene, die es zu verfolgen gilt. Die Indianer nennen sie Mondkinder, die bei Sonnen- und Mondfinsternis mit Pfeil und Bogen ausgeschickt werden, um den Drachen zu verjagen, der die Himmelskörper frisst.

Lit.: Nölle, Wilfried: Völkerkundliches Lexikon: Sitten, Gebräuche und Kulturbesitz der Naturvölker. München: Goldmann, 1959.

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