Ai Apaec

Oder Aia Paec, („derjenige, der macht“, auch „Kopfabschneider“ oder „Faltengesicht“), nach der südamerikanischen Mythologie eine schreckliche Gottheit der Moche, die vom 1.-7. Jh. in Peru lebten. Sie hatten wie ihre Nachfolger, die Chimú, ihr Zentrum in der Gegend der modernen Stadt Trujillo, wo 1990 das berühmteste Abbild von A. gefunden wurde.
A. galt als Herr über Leben und Tod und als Herrscher über die Tier- und Pflanzenwelt. Wann immer ein Unglück über das Volk kam, musste Blut fließen, um A. zu besänftigen. Abbildungen des Gottes zeigen ihn in Menschengestalt, mit wulstigen Brauen, Fangzähnen und vier Fortsätzen auf dem Rücken, die Flügel darstellen könnten. In der einen Hand hält er häufig einen Menschenkopf, in der andern ein
tumi (eine Art Ritualmesser). Die Gottheit tritt auch nach Ende der Moche-Kultur auf.

Lit.: Lieske, Bärbel: Göttergestalten und Göttergeschichten in den Gefäßmalereien der altperuanischen Moche-Kultur. Berlin, Freie Univ., Diss., 1991; Williams, A.R.: Das Geheimnis der tätowierten Mumie. Wer war die Frau, die Archäologen jüngst in einem Moche-Grab in Peru fanden? In: National Geographic Deutschland, August 2006, S. 122-135.
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