Ahnung

(Älter: Ahndung, auch > Vorahnung oder > Prämonition (Bossard), engl. premonition, presentiment). Inneres, vages Vorauswissen eines Zukünftigen oder gleichzeitig an einem entfernten Ort Stattfindenden, das „von selbst und ohne nachweisbaren Anlass auftritt“ (Lehmann, 566), nicht auf übliche Weise erkannt werden kann bzw. dessen Kenntnis nicht bewusst erworben wird. Die A. rückt damit in die Nähe von > Präkognition und > Hellsehen. Das mit einer A. gegebene Wissen kann sehr intensiv sein, hat jedoch nicht die Klarheit einer Gewissheit, sondern es schwingt etwas Ungewisses leise mit, und so ist dieses Vorherwissen auch verwandt mit Fürwahrhalten, Erwartung, Gefühl und > Vermutung. Eine A. ist das „Vorgefühl eines Kommenden“ (Tenhaeff, 301). Häufig ist die A. mit einem unerfreulichen Ereignis, Lebenskrisen, Krankheits- oder Todesfällen verknüpft. Man spricht von einer bösen A. oder auch von Todesahnung. Bossard weist daraufhin, dass sich beim Überblicken der Geschicke des eigenen Lebens häufig „innere Empfindungen und Beunruhigungen“ entdecken lassen, die ihnen vorausgehen (Bossard, 553).

Lit.: Bender, Hans: Unser sechster Sinn. Telepathie, Hellsehen, Spuk. München: Goldmann, 1981; Tenhaeff, W.H.C.: Anthropologische Parapsychologie und historischer Idealismus. In: Andreas Resch: Der kosmische Mensch. Innsbruck: Resch, 21984 (Imago Mundi; 4), S. 263-307; Lehmann, Alfred: Aberglauben und Zauberei. Bindlach: Gondrom, 1990; Bossard, Robert: Zukunftsvisionen und wissenschaftliche Prognosen. In: Andreas Resch: Aspekte der Paranormologie. Innsbruck: Resch, 1992 (Imago Mundi; 13), S. 533-563.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.