Ahnengeister

Geister der Vorfahren bzw. > Ahnen, auch eine Art von > Doppelgängern der von den Ahnen stammenden Elemente im Menschen, die der anderen Welt angehören und über das Leben und Schicksal der in dieser Welt lebenden Menschen wachen. Diese Vorstellung ist weit verbreitet, insbesondere bei afrikanischen Kulturen. Im Kongo erreichen z.B. die Geister der Verstorbenen, die Mizumu, denselben Realitätsgrad, der ihnen schon zu ihren Lebzeiten zukam. Auch auf Madagaskar ist der Glaube an die Macht der Geister der Ahnen, der dort Razana heißt, stark ausgeprägt; er geht davon aus, dass sie in das Dasein der Lebenden wirksam eingreifen.
Bei manchen Völkern kann sich die Bedeutung der A. zu der von höheren Göttern steigern, wie es etwa bei den indonesisch-ozeanischen Dema-Gottheiten oder den Ahnengöttern Japans der Fall ist.

Lit.: Bertholet, Alfred: Wörterbuch der Religionen. 4. Aufl./neu bearb., erg. u. hg. v. Kurt Goldammer. Stuttgart: Kröner, 1985; Eliade, Mircea: Geschichte der religiösen Ideen. Bd. 3/2. Freiburg: Herder, 1991; Parker, Derek und Julia: Das Übernatürliche. Atlas des Paranormalen. RVG Interbook, 1993.
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