Agdistis

Hermaphroditisches Ungeheuer. Nach der phrygischen Mythologie entstand dieses Ungeheuer, als Samen des Gottvaters > Zeus auf den Berg Ida tropfte, wo die Göttermutter > Kybele schlief. Um A. zu bändigen, gossen die Götter Wein in das Badewasser, denn betrunken schlief er ein. Daraufhin banden die Götter seine Genitalien an einem Baum fest. Als er aufwachte und sich bewegte, kastrierte er sich selbst und aus seinen Geschlechtsteilen wuchs ein Mandel- bzw. Granatapfelbaum. Eines Tages sammelte die Tochter eines Flussgottes, Nana, die Früchte des Baumes in ihren Schoß. Eine Frucht verschwand. Sie wurde schwanger und gebar den > Attis.
Nach einer anderen Version verliebt sich Attis in ein schönes Mädchen. Bei der Hochzeit erscheint A. in Gestalt der Kybele und wird von Attis hofiert. Die Braut bringt sich vor Eifersucht in Raserei Wunden bei und stirbt daran. Attis verliert daraufhin vor Kummer den Verstand und entmannt sich unter einer Pinie.

Lit.: Storm, Rachel: Die Enzyklopädie der östlichen Mythologie: Legenden des Ostens. Reichelsheim: Edition XXL GmbH, 2000.
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