Aeromantie

A. (griech. aer, Luft; mantike, Wahrsagung; engl. aeromancy), > Wahrsagung durch Deutung von Luftformationen, Wolkenbildern, Blitz und Donner, Meteoren, Kometen, Sternschnuppen, seltener von Rauchformen (eines Feuers oder einer Räucherkerze).
Götter der Aeromantie:
> Adad, der babylonische Gott des Donners und Blitzes, der auch der Gott der Wahrsagung war; > Tin, einer der Hauptgötter der Etrusker, der später mit dem römischen Gott > Jupiter assoziiert wurde. Wie Jupiter war Tin der Gott des Donners und Blitzes.
Formen der Aeromantie:
Austromantie: Wahrsagung durch Beobachtung des Windes;
Ceraunomantie: Wahrsagung aus Donner und Blitz;
Chaomantie: Wahrsagung aus Lufterscheinungen.
Die praktische Anwendung der einzelnen Formen ist vielfältig. So werden neben der Beobachtung der Luftformationen auch Sand, Staub und Samenkörner in die Luft geworfen. Man wartet, bis sie zur Erde fallen, und deutet deren Formationen. Auch Mehl kann verwendet werden. Dann spricht man von > Aleuromantie. Bei der Deutung spielt nicht zuletzt die Windrichtung eine Rolle:
Wind aus dem Osten: Glück;
Wind aus dem Süden: Enthüllung von Geheimnissen;
Wind aus dem Norden: keine Entscheidung;
Wind aus dem Westen: Unglück.
Besonders begabte Menschen sollen sogar in der Lage sein, am Himmel die > Luftgeister oder Aeradi wahrzunehmen.
Als Erklärung werden Projektionen der Beobachter, astrologische Kräfte wie auch Luftgeister genannt.

Lit.: Das große Handbuch der Magie. München: Wilhelm Heyne, 31990.
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