Advaita

A. (sanskr., „Nicht-Zweiheit“), Lehre des brahmanischen Monismus, der zwischen dem 6. und 8. Jh. v. Chr. entstand und zur Lehre vieler indischer Systeme wurde. Zentralbegriff ist die absolute Identität der menschlichen Seele mit dem > brahman, der nicht persönlich, sondern als Weltseele ewiger Urgrund allen Seins ist (aham brahma asmi, ich bin Brahman) bzw. des eigenen Selbst mit dem höchsten Selbst, dem > atman (tat tvam asi, das bist du). Das brahman oder der atman (Wechselbegriffe) ist die einzige Wirklichkeit. Weitere Wesensmerkmale sind Geistigkeit und Wonne, frei von jedem Bezug zur Welt und dem empirischen Ich-Bewusstsein. Erschaffung und Erhaltung der Welt gibt es nämlich nur beim niederen brahman der Volksreligionen, dem zum Zweck der Verehrung mancherlei Unterschiede, Gestalten und Bestimmungen beigelegt werden, welche der Heilsbeflissene durch die Einheit der Seele mit dem ewigen Urgrund abzustreifen hat. C.G. > Jung versuchte diesen Urgrund in seine > Unus Mundus-Vorstellungen einzubauen.

Lit.: Jung, Carl Gustav: Die dritte Stufe der Konjunktion: Der Unus Mundus. In: GW 14/2. Rascher: Zürich, 1968, S. 312-323; Sharma, Arvind: The philosophy of religion and Advaita Vedanta. University Park, Pa: Pennsylvania State Univ. Press, 1995.
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