Adelheid von Adelhausen

Die Chronik des ehemaligen Dominikanerinnenklosters Adelhausen in Freiburg, verfasst von der Priorin Anna v. Munzingen (um 1318), berichtet von einer > Levitation der Schwester Adelheid, die wissen wollte, was die Jünger bei der Herabkunft des Hl. Geistes beim Pfingstfest empfanden: „Daher, als sie einst an einem Pfingsttage vor dem Frohnaltare ihr Gebet und ihre Begierde vor Gott ausgegossen, kam ein sonnenklarer Strahl über sie, und sie wurde mit solcher göttlichen Süße und innerlichen Erleuchtung vom hl. Geiste erfüllt, daß ihr Leib es nicht ertragen mochte. Denn vom Orte ihres Gebetes fuhr sie auf, und, schwebend in der Luft, wurde sie um den Altar herum gewirbelt, und dann vor ihm niedergelassen; worauf ihr das Blut zum Munde und zur Nase herausstürzte.“ Dies sah Schwester Lucia, die nach eindringlichen Fragen, die Schwester wollte nämlich darüber nicht sprechen, folgende Antwort erhielt: „Liebe Schwester! in dem Augenblicke, wo der Strahl göttlichen Geistes über mich arme Sünderin gekommen, ist mein Herz mit göttlichem Trost und Gnadenschein dermassen erfüllt worden: dass, wofern das Blut nicht von mir geschossen wäre, hätte mein Herz in derselben Stunde müssen zerbrechen; denn die Natur war zu schwach, den Überfluss und die Fülle der göttlichen Süße zu fassen“ (Görres 2, 536-537).

Lit.: Die Chronik der Anna von Munzingen. Hg. v. J. König. In: Freiburger Diözesan-Archiv 13 (1888), S. 19ff.; Görres, Joseph von: Die christliche Mystik. Bd. 2. Graz: ADEVA, 1960; Steill, Fridericus: Epemerid. Dominic. sacrae I, S. 20.
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