A. K. (hebr. Urmensch) ist in der ältesten jüdischen Mystik die Bezeichnung der Gottheit, in der späteren > Kabbala die erste Emanation Gottes, der himmlisch astrale Urmensch, die erste Kronkretisierung des > En-Soph, der erste Adam, der Mensch im Menschen, der Archetypus des Menschen. Da die Kabbala in vielerlei Hinsicht zur mythologischen Auffassung der Gottheit regredierte, brauchte sie verschiedene Urbilder, um gewisse Aspekte der Gottheit auszudrücken. Das Bild des Urmenschen diente dabei der Veranschaulichung, da die mystische Gottheit der Kabbalisten, En-Soph (das Unbegrenzte), sonst zu abstrakt gewesen wäre. Der wirkliche Mensch (Mikrokosmos) findet somit sein Urbild im lebendigen Gott als dem Makroanthropos.
Besondere Bedeutung erlangte die Konzeption des A. K. bei den Kabbalisten von Safed im 16. Jh. (> Luria, Rabbi Yitzak).
Philosophiegeschichtlich finden sich Anklänge an die Konzeption des A. K. bei > Philo von Alexandrien (Identifikation von Sophia und Logos), in der alexandrinisch beeinflussten > Gnosis und im > Manichäismus wie auch in der idealistischen und romantischen deutschen und französischen Philosophie des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jhs., insbesondere bei Jakob > Böhme und Friedrich Christoph > Oetinger.
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