Aconitum (lat.)

Akonit, eine Gruppe weltweit verbreiteter, hochgiftiger Pflanzen aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Das wohl zu den spektakulärsten Zauber- und Heilpflanzen zählende A. wurde schon in der Antike von einigen Autoren mit dem griechischen Namen Akoniton angeführt, und man brachte diese Bezeichnung früher mit der antiken Stadt Akonai in Bithynien am Pontos Euxeinos in Verbindung.
Die mythologischen Wurzeln der Entstehung des A. führen zurück zu dem lichtscheuen Höllenhund > Kerberos, der die Pflanze aus seinem triefenden Speichel hervorbrachte, als ihn > Herakles gewaltsam aus der Unterwelt in lichtere, irdische Gefilde heraufziehen wollte. So wächst nach antiken Autoren das A. am Eingang zur Unterwelt, am bithynischen > Acheron, aber auch nördlich und östlich vom Schwarzen Meer. Im Skythenland soll > Medea A. gepflückt haben, und im kolchischen Zaubergarten der > Hekate spielte die Pflanze eine wichtige Rolle. Nach > Dioskurides soll die alabasterartig glänzende Wurzel des A. Skorpione auf der Stelle zum Erstarren bringen. Unter den A.-Arten sind folgende besonders bekannt: > Aconitum ferox, > Aconitum Napellus.

Lit.: Paulys Real-Encyclopädie. Hg. v. G. Wissowa u. a. Stuttgart 1894ff., Bd. 1 1894; Marzell, Heinrich: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. Bd. 1. Leipzig: Hirzel, 1943; Most, Georg F.: Encyklopädie der Volksmedizin, Graz: ADEVA, 1984; Rätsch, Christian: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen. Aarau, CH: AT, 1998.
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