Die Bezeichnung „Aaronstab“ (engl. Aaron’s rod) geht auf jene biblischen Berichte zurück, in denen Moses im Auftrag Gottes bei der Forderung des ägyptischen Pharao, zur Beglaubigung ein Wunder zu wirken, Aaron die Weisung erteilte: „Nimm deinen Stab, und wirf ihn vor den Pharao hin! Er wird zu einer Schlange werden“ (Ex 7, 9; 10 – 13). Darauf streckte Aaron den Stab über die Gewässer Ägyptens und sie wurden zu Blut (Ex 7, 19 – 20; 8, 1). Beim Schlag auf die Erde bildeten sich Stechmücken (Ex 8, 12 – 13). In der Bundeslade trieb der Stab Aarons Blüten und Mandeln (Num 17, 23). Schließlich schlug Aaron mit seinem Stab auf den Felsen und es quoll Wasser heraus (Num 20, 8-10).
So wurde der Aaronstab nicht nur zum > Zauberstab und zur > Wünschelrute, sondern auch zum > Aronstab (arum maculatum) als Bezeichnung einer Pflanze mit kolbenförmigem Blütenstand und weißlichem, lilienähnlichen Hochblatt. Die Pflanze soll dort entstanden sein, wo Aaron seinen Wanderstab in den Boden steckte, und magische Heilwirkung haben, wenn die erkrankte Stelle mit dem Blütenblatt berührt wird. In der > Homöopathie findet sie als D2 – D6 bei Heiserkeit und Schnupfen Verwendung. Da die Pflanze außerdem auf den grünenden Stab Aarons verweist, steht sie, wie dieser, auch in Zusammenhang mit der Auferstehungssymbolik.
Lit.: AT: Exodus, Numeri; Magister Botanicus. Speyer: Die Sanduhr, 21995.