Aroma-Pflanzen

Aromapflanzen oder Aromatische Pflanzen werden die duftende Wirkstoffe enthaltenden Pflanzen genannt. Zu den ältesten Pflanzen, deren Aromen etwa zum Räuchern benutzt wurden, gehören > Zeder, > Wacholder, > Lorbeer, > Myrte und > Zypresse. Man bediente sich der A.-P. ursprünglich zu heiligen und heilerischen Zwecken, wie es die Geschichte der > Aromatherapie zeigt. Duftende und betörende Pflanzen fanden schon in der Antike kultische Anwendung als > Aphrodisiaka. Heute wird der Wert der A.-P. vor allem durch Aromatherapie, > Naturheilhunde und Naturkosmetik wieder beachtet, während sich die Parfumindustrie im 20. Jh. zu rund 90% auf die Herstellung von künstlichem Parfum umgestellt hat.
Zu den heute beliebtesten A.-P. gehören Nadelhölzer wie Tanne und Kiefer, Zitruspflanzen wie Zitronen- und Orangenbäume, ferner Klassiker wie Kamille, Lavendel und Rosmarin, das aus dem Kölnisch Wasser 4711 bekannte Neroli und Jasmin, während die Rose (Rosa damascena, vor allem Rosa damascena Rescht, Rosa gallica) als die Königin unter den Düften gelten darf.
Alle aromatischen Pflanzen üben grundsätzlich einen Einfluss auf den ganzen Menschen aus und können das Bewusstsein beeinflussen.

Lit.: Schrader, Otto: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Grundzüge einer Kultur- und Völkergeschichte Europas. Hg. v. A. Nehring. Berlin und Leipzig: Walter de Gruyter & Co., Bd. 1 ²1917-1923, Bd. 2 ²1929; Gattefossé, René-Maurice: Aromathérapie. Paris: Girardot, 1928; Fischer-Rizzi, Susanne: Himmlische Düfte. Aromatherapie. Anwendung wohlriechender Pflanzenessenzen und ihre Wirkung auf Körper und Seele. München: Hugendubel, ²1989; Faure, Paul: Magie der Düfte. Eine Kulturgeschichte der Wohlgerüche. Von den Pharaonen zu den Römern. München; Zürich: Artemis, 1990; Trott-Tschepe, Jürgen: Mensch und Duft im Elementen-Kreis. Feuer, Wasser, Luft und Erde in der Psycho-Aromatherapie. Leer, Ostfriesland: Verlag Grundlagen und Praxis, 1993; Rätsch, Christian: Heilkräuter der Antike in Ägypten, Griechenland und Rom. Mythologie und Anwendung einst und heute. München: Diederichs, 1995; Rätsch, Christian: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen. Aarau, CH: AT, 1998.
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