Öl

Gilt in vielen Kulturen als Träger besonderer Kräfte. Vor allem Olivenöl als Produkt des Olivenbaumes, der auf dürrem Boden Frucht trägt, ist ein Symbol geistiger Kraft, aber auch ein Lichtsymbol.
In den mythologischen Vorstellungen des Shintoismus galten Öle als Symbole des undifferenzierten Urzustandes der Welt: die Urgewässer bestanden aus Öl.
In den Eleusinischen Mysterien betrachtete man Olivenöl als Reinheits-Symbol. In den Mittelmeerländern kannte man z. B. auf Steinaltären ausgegossene Ölopfer zum Zeichen des Gebets um Fruchtbarkeit.
Die Salbung mit Ö. spielt in verschiedenen Religionen eine wichtige sakrale Rolle. Im Judentum etwa wurden Dinge (z.B. der Stein von Bethel) und Menschen (Priester, Propheten und Könige) mit Öl gesalbt, zum Zeichen des göttlichen Segens und der von Gott verliehenen Autorität, die ihnen zuteil wurde.
Das Wort Christus (hebr. „Messias“) bedeutete „Der Gesalbte“, es deutet also auf die königliche, prophetische und priesterliche Gewalt Jesu hin.
Ö. wird auch mit Balsam und Gewürzen vermischt (Chrisam) und verschiedentlich im christlichen Kult zur Konsekration (z.B. bei Taufe, der Priesterweihe oder Krankensalbung) verwendet.

Lit.: Becker, Udo: Lexikon der Symbole. Freiburg i.Br.: Herder, 1998.
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