Odilia

Auch Odilie, Odile oder Ottilie (*um 660 Elsass oder Burgund; † 720 Kloster Niedermünster beim Odilienberg), Äbtissin, wird als Schutzpatronin des Elsass und als Patronin des Augenlichtes verehrt. Der Name O. ist eine Nebenform von Ottilie und leitet sich von ahdt. ot, „Erbgut“ oder „Besitz“ ab.
Ihre Hauptkultstätte ist der Odilienberg mit dem Kloster und der uralten Heidenmauer im Elsass. Rund zehn Jahre nach Gründung des Augustiner-Chorfrauenstiftes auf dem Berg gründete O. am Fuß des Odilienberges ein zweites Kloster, die Frauenabtei Niedermünster, von der heute nur noch Ruinen vorhanden sind, nachdem ein verheerendes Feuer die Klostergebäude und die große Abteikirche 1554 vernichtet hat.
Papst Pius VII. ernannte O. 1807 zur Patronin des Elsass. Sie ist zudem Patronin der Augen. An ihren Verehrungsstätten entspringen Quellen, deren Wasser vor allem für kranke Augen heilsam sein soll. Ihr Verehrungstag ist der 13. Dezember, an dem auch die hl. Lucia verehrt wird.

Lit.: Stoeckle, Maria: Das Leben der hl. Odilia. St. Ottilien: EOS Verlag Erzabtei St. Ottilien, 1991.
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