Nagelbrücke

Über sie mussten die Sünder in die Hölle gehen. In der Vision des Bauern Thurkill, die 1206 in England von einem Kleriker aufgezeichnet wurde, steht über die im Fegefeuer angesiedelte und mit Nägeln bewehrte Brücke: „Danach gab es eine große Brücke, die mit Spitzen und Stacheln gespickt war; ein jeder musste sie überqueren, bevor er zum Berg der Freude kam. Dabei soll es den Verdammten nicht immer vergönnt sein, an das rettende Ufer zu kommen. Unter ihr erstreckt sich meist ein Feuersee, der mit brennendem Pech und Schwefel gefüllt ist. Wer unter der Last seiner Vergehen auf der Brücke stolpert und zu Fall kommt, hat keine Chance, jemals das Heil zu erlangen.

Lit.: Metternich, Wolfgang: Teufel, Geister und Dämonen: Unheimliches in der Kunst des Mittelalters. Darmstadt: Wiss. Buchges., 2011.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.