Nabel

Stelle mittig auf der Vorderseite des Bauches, an der während der Schwangerschaft beim Heranwachsen im Mutterleib die Nabelschnur herausgewachsen ist, welche über die Plazenta die für das Leben und Wachstum notwendigen Stoffe mit dem Blutkreislauf der Mutter austauscht.
In den Mythen verschiedener Völker ist der N. ein Symbol für das Zentrum der Welt, von dem aus die Schöpfung ihren Anfang genommen haben soll. Berühmt ist der Omphalos von Delphi, ein oben zylindrisch abschließender Stein, der zugleich ein Sinnbild für die Verbindung zwischen Götter-, Menschen- und Totenreich war.
Als N. des Himmels wird gelegentlich der Polarstern gedeutet, um den sich das Himmelsgewölbe zu drehen scheint.
Die Nabelschau als Meditation über kosmische und menschliche Grundprinzipien findet sich sowohl im indischen Yoga als auch gelegentlich in der Ostkirche.

Lit.: Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. Freiburg: Herder, 2000.
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