(Sanskr.), „Rad der Zeit“, Name 1. eines bedeutenden Tantras des Vajrayāna (10. Jh.) und 2. Gottheit, welche die Lehren, die in diesem Tantra dargelegt werden, verkörpert.
Das K.-Tantra gilt als der Kristallisationspunkt der letzten Entwicklungsstufe des Buddhismus in Indien und ist gekennzeichnet durch 1. die Ausbildung der Konzeption des Ādibuddha als Urbild der Buddha-Natur, 2. die Weiterentwicklung der für das Vajrayāna typischen universellen makro-mikrokosmischen Analogie und ihre Integration in den Heilsweg.
K. wird als viergesichtige, für gewöhnlich 12- oder 24-armige Gottheit von dunkelblauer Körperfarbe beschrieben, ist ein bedeutender Yidam (Schutzgottheit) und kann innerhalb des K.-Lehrsystems auch die Funktion des Ādibuddha übernehmen. Er gilt als einer der wichtigsten Gottheiten der lamaistischen Gelugpa-Schule.
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