(* 18.07.1552 Wien; † 20.01.1612 Prag), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1576-1612), König von Böhmen (1575-1611) sowie König von Ungarn (1572-1608) und Erzherzog von Österreich (1576-1608).
Geboren in Wien und erzogen am Hof Philipps II. in Spanien, zeigte er schon früh Interesse an geheimen Wissenschaften. Nach seiner Rückehr wurde er 1572 König von Ungarn, 1575 König von Böhmen und 1576 Kaiser mit Residenz in Prag. In den folgenden Jahren widmete er sich Regierungsgeschäften und betrieb seine Lieblingsstudien – Astrologie, Magie und Alchemie – nur in Stunden der Erholung. Als die Verhältnisse immer verwickelter wurden, war sein friedliebender Sinn der Zeit nicht mehr gewachsen und die Erfüllung der Regentenpflichten fiel ihm zunehmend lästig. Also zog er sich immer mehr in seine Hofburg zurück und gab sich ganz den Forschungen hin, die er über alles Irdische setzte. Nur Eingeweihte der genannten Mysterien umgaben ihn. Alle fahrenden und andere Alchemisten waren ihm willkommen. So nannte man ihn in dankbarer Gesinnung den „deutschen Hermes Trismegistos“.
Lit.: Schmieders Gesamtausgabe der Geschichte der Alchemie. Leipzig: Bohmeier Verlag, 2009.
