Kahlbutz, Christian Friedrich von

(* 06.03.1651 Kampehl, Mark Brandenburg/Deutschland; † 03.11.1702 ebd.), märkischer Edelmann, wurde vor allem dadurch berühmt, dass sein Leichnam nicht verwest ist, ohne dass künstliche Mumifizierungsverfahren angewendet wurden.
Die oftmals irreführende Bezeichnung „Ritter“ bezieht sich auf seine Angehörigkeit zur märkischen Ritterschaft.
Der Sage nach wurde Kahlbutz 1690 von seiner Dienstmagd Maria Leppin des Mordes an ihrem Verlobten, dem Schäfer Pickert aus dem Nachbarort Bückwitz, bezichtigt. Er habe den Schäfer aus Rache erschlagen, weil die Magd dem Ritter das „Recht der ersten Nacht“ verweigert hätte. Außerdem habe er sich mit Pickert um die Größe des Weideplatzes gestritten. Im folgenden Strafprozess in Dreetz bei Neustadt wurde K. aufgrund seiner eigenen eidlichen Aussage freigesprochen, weil die Zeugen fehlten. Dabei soll er vor Gericht geschworen haben: „Wenn ich doch der Mörder bin gewesen, dann wolle Gott, soll mein Leichnam nie verwesen.“ Und genau das geschah. So ist die ca. 10 kg schwere und 1,70 m große Mumie des Ritters bis heute eine Attraktion für Touristen des In- und Auslandes, die scharenweise zu der kleinen Wehrkirche von Kampehl (bei Potsdam) pilgern, um die rätselhafte Mumie, die weder einbalsamiert noch durch sonst eine feststellbare Methode konserviert wurde, zu besichtigen. Auch die Wissenschaft konnte das Rätsel bisher nicht lösen. Rudolf Virchow und Ferdinand Sauerbruch beschäftigten sich mit der Leiche des Ritters ebenso erfolglos wie in den 1980er Jahren die Berliner Charité. Warum er nicht verwest ist, bleibt weiterhin ungeklärt.

Lit: Flechsig, Dorothea: Ritter Kahlbutz Besuch aus der Vergangenheit. [Falkensee]: Glückschuh-Verl., 2015.
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