Kafka, Franz

(* 03.07.1883 Prag, Österreich-Ungarn; † 03.06.1924 Kierling bei Wien, Österreich), deutschsprachiger Schriftsteller. Sein Hauptwerk umfasst neben drei Romanfragmenten (Der Process, Das Schloss und Der Verschollene) zahlreiche Erzählungen.
Kafkas Werke, die zum Kanon der Weltliteratur zählen, wurden größtenteils erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von seinem Freund Max Brod veröffentlicht, den er als Nachlassverwalter eingesetzt hatte.
Seine Dichtungen, die Elemente von Parabel (Tierfabel), Legende, Detektivroman, Märchen, Traum und Züge des Paradoxen, Magischen, Mythischen und Surrealistischen stellen wie kaum ein anderes Werk die Frage nach Deutbarkeit und Symbolik. Alle Gleichnisse wollen nur zum Ausdruck bringen, dass das Unfassbare unfassbar ist. Ein zentrales und prägendes Motiv in seinem Werk bildet insbesondere das konfliktreiche Verhältnis zu seinem Vater.
Die erzählte Begebenheit wird so real suggeriert, dass der Leser gar nicht dazu kommt, über deren (Un-)Möglichkeit nachzudenken. Kafkas Ziel war es, adäquat darzustellen, statt zu verfremden, also Spracharmut zu betreiben.
Ein weiteres Stilmittel Kafkas ist es, schon im ersten Satz des Werkes die gesamte künftige verstörende Problematik konzentriert offenzulegen, wie etwa in Die Verwandlung, Der Verschollene oder Der Process.

Lit.: Janouch, Gustav: Gespräche mit Kafka. Aufzeichnungen und Erinnerungen. Frankfurt/M.: Fischer, 1968.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.