Junus Emre

(Um 1250-1320), nomadischer Sufi-Derwisch und einer der größten türkischen Dichter, der die Brüderlichkeit und die mystische Liebe in einer Zeit der Zusammenführung türkischer Nomadenvölker in Kleinasien besingt. Als Autodidakt der Sprache des Arabischen und Persischen mächtig, bemühte er sich, die Empfindungen der Türken zur Zeit der Bildung und Synthese ihrer Kultur in einer für alle verständlichen Sprache festzuhalten. Sein Diwan (Gedichtesammlung) ruft die Erinnerung an die Stufen menschlicher Freuden, des Zweifels, des Schmerzes und das Gefühl der Leere und der Ewigkeit wach.
Von osmanischen Gebildeten abgelehnt, genießen seine Gedichte in der Türkei bis heute große Popularität.

Lit.: Thoraval, Yves: Lexikon der islamischen Kultur. Darmstadt: Primus Verlag, 1999.
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