Jüdische Astrologie

Astrologie ist seit mehr als 2000 Jahren ein Diskussionsthema unter Juden. Wenngleich die Astrologie keine jüdische Praxis oder Lehre als solche war, fand sie ihren Weg in das jüdische Denken, wie aus den vielen Hinweisen darauf im Talmud hervorgeht. Die Meinungen gingen auseinander. Einige Rabbiner lehnten die Gültigkeit der Astrologie ab; andere akzeptierten ihre Gültigkeit, verboten aber die Ausübung; wieder andere hielten ihre Praxis für sinnvoll und erlaubt. In der Neuzeit, als die Wissenschaft die Gültigkeit der Astrologie ablehnte, wurde sie auch von vielen jüdischen Denkern in ähnlicher Weise abgelehnt, denn keiner könne die Zukunft und dass Schicksal des Menschen vorhersagen.Über das Wissen Gottes können Menschen nichts wissen und, falls sie gläubig sind, sollten sie darüber auch nicht spekulieren. Das ist ein Grundsatz, der dem mosaischen Glauben zugrunde liegt.

Wahrsagerei und Zauberei sollt ihr nicht treiben“ (Levitikus 19,26).
Wenn du die Augen zum Himmel erhebst und das ganze Himmelsher siehst, die Sonne, den Mond und die Sterne, dann lasse dich nicht verführen! Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen“ (Deuternomium 4,19)

Und der große Prophet Jesaja spottet über die Schwäche des Volkes Juda, wenn er sagt:
Du hast dir große Mühe gemacht mit den vielen Beratern, sollen sie doch auftreten und dich retten, sie, die den Himmel deuten und die Sterne betrachten, die Dir an jedem Neumond verkünden, was kommt (Jesaja 47,13).

Diese Gebote werden von einigen rabbinischen Autoritäten als Verbot der Astrologie verstanden, während andere diese Aussagen auf andere Formen der Wahrsagerei beschränken und Astrologie daher als zulässig erachten.
Astrologen aus Babylon wurden im Buch Daniel Chaldäer genannt. In der rabbinischen Literatur wurde der Begriff „Chaldäer“ später häufig als Synonym für diejenigen verwendet, die Astrologie praktizierten.

Lit.: Glazerson, Matityahu: Über den Tierkreis: Astrologie im jüdischen Denken. USA: Aronson Publishers, 1996.
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