Joseph Oriol

(* 23.02.1650 Barcelona; † 23.03.1702 ebd.), Priester und Mystiker, Seligsprechung 1896, Heiligsprechung 1909 durch Papst Pius X. (Fest: 23. März).
Obwohl aus ärmlichen Verhältnissen stammend, gelang es J., 1674 an der Universität von Barcelona die Doktorwürde in Theologie zu erlangen. 1676 empfing er die Heiligen Weihen und arbeitete als Volksmissionar. Zehn Jahre später pilgerte er nach Rom. Sein Ansinnen war es, in die Mission zu den Heiden zu gehen und dort als Märtyrer den Lauf zu vollenden, doch wurde er in Marseille krank. In einer Vision erkannte er seinen eigentlichen Auftrag, nämlich den eigenen „Hinterhof“ für Christus zu gewinnen. So kümmerte er sich von da an um die Kleinsten unter den Kindern und die Verhärtetsten unter den Soldaten. Viel Zeit verbrachte er im Gebet für die Lebenden und die Toten. Er trug ein Bußhemd und lebte 26 Jahre (sein halbes Leben) von Brot und Wasser. Viele Wunder wurden um seine Person berichtet. So sagte er seinen Todestag voraus und einige seiner Schützlinge brachten ihm ein Bett zum Sterben, da er sich normalerweise auf einer Holzbank zur Ruhe legte. Sein Grab in der Kirche S. Maria del Pino in Barcelona wurde im Spanischen Bürgerkrieg 1936 zerstört.

Lit.: Carreras y Bulbena, José Rafael: La música en la agonia del Beat Joseph Oriol. Barcelona: Pujol, 1898.
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