Jadesiegel

J. in verschiedenen Formen, etwa eines Drachens, gelten nach wie vor als besonders wertvoll. Sie wurden auf bedeutende Kalligraphien des Kaisers aufgedrückt, die in den Palasthallen der Verbotenen Stadt aufgehängt wurden.
Genaugenommen gibt es Jade als solches überhaupt nicht, es ist vielmehr der Oberbegriff für die Mineralien Jadeit, Nephrit und Chloromelanit, die sich in Aussehen, Härte und Bearbeitungseigenschaften leicht unterscheiden. Je nach Gebiet verwenden die einen Jadeit, die anderen Nephrit oder Chlormelanit zur Weiterverarbeitung. Alle drei gelten aber gleichwertig als Jade, in China als zhen yu, als „echte Jade“.
Seine Härte symbolisiert Weisheit und einen starken Willen, seine Reinheit steht für Aufrichtigkeit und Schlichtheit. Als Sinnbild für das Gute, Schöne und Kostbare wurde Jade zur Herstellung verschiedenster Kultfiguren und Kunstgegenstände verwendet, ebenso als Grabbeigabe für hochrangige Mitglieder des Kaiserhauses, da J. als Medium zwischen der irdischen und der überirdischen Sphäre gilt und es den Menschen ermöglichen soll, mit den Göttern in Kontakt zu treten.
Im Taoismus wird der Jadekaiser als Hauptgott verehrt. Er gilt als höchstes Prinzip des Himmels und alle folgenden chinesischen Kaiser sahen sich als Sohn Yu Dis (Sohn des Himmels).

Lit.: Yan Yang: Die Entstehung der chinesischen Jadekultur, in: Das alte China. Menschen und Götter im Reich der Mitte 5000 v. Chr.-220 n. Chr. Ausstellungskatalog. München: Hirmer Verlag, 1995.
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