Ikonen

(Altgriech. eikon, Abbild oder Bild), Heiligenbilder der orthodoxen Tradition. Es handelt sich dabei meist um Flachbilder in eierfarbener Tempera auf Holz gemalt, doch können auch Metall, Elfenbein und andere Materialien benutzt werden. Auch Basrelief und stark reliefierte Ikonen sind bekannt, besonders in Russland. Sie werden verwendet, um Kirchen auszuschmücken. Man findet sie sowohl an Wänden und Decken als auch als Standbilder (Ikonostase). Für die private Verehrung werden tragbare I. verwendet.
Der Verdacht, I. würden als Idole benutzt, führte zum Ikonoklasmus (Bildersturm), wobei derlei Bilder in den Kirchen zum Ziel von Zerstörungswut wurden.
Die I. stellen Christus, Heilige sowie Mysterien der Kirche dar und beziehen sich stärker auf liturgische als auf historische Ereignisse. Ihre symbolische Bedeutung besteht darin, dass sie die Anwesenheit des abgebildeten Heiligen oder Mysteriums bewirken können. So wird die I. definiert als „das Wiederanwesendmachen dessen, was sie darstellt“. Das Bemalen von I. ist selbst eine religiöse Handlung, auf die man sich mit Beten und Fasten vorbereiten soll.

Lit.: Bowker, John (Hrsg.): Das Oxford-Lexikon der Weltreligionen. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1999.
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