Iaru-Gefilde

(Ägypt. sechet iaru, schilfiges Gebiet), ungenau oft auch als „Binsengefilde“ übersetzt, idealisiertes Abbild des Lebens eines typisch ägyptischen Bauern im Nildelta. Als „Königreich der Glücklichen“ war es vorerst nur dem König und privilegierten Bürgern vorbehalten.
Das
Totenbuch beschreibt die I. sehr genau eine Eisenmauer umgebe die Felder und den Fluss, der durch sie hindurchfließt. Hier könne die verstorbene Seele des Toten aussäen, ernten, arbeiten und sich satt essen. Sie gibt sich der Liebe hin, zeugt Kinder, fängt Vögel und erfreut sich an Vergnügungen, wie auf dem See spazieren fahren oder sich abends plaudernd unter eine Sykomore setzen.
Da man nicht auch noch im „Paradies“ arbeiten wollte, entstand die „Idee“, das Grab eines Verstorbenen mit magischen Dienern zu bevölkern, die ihn in die andere Welt begleiten sollten. Diese sind uns heute als
Uschebti bekannt.

Lit.: Rachet, Guy/Heyne, Alice: Lexikon des alten Ägypten. Dictionnaire de la civilisation égyptienne. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1999.
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