Hanussen, Erik Jan

Pseud. f. Hermann Chajm Steinschneider (* 02.06.1889 Wien; † 24./25.03.1933 Berlin), Hellseher.
Die Fähigkeiten von H. wurden im Prozess von Leitmeritz/Böhmen 1928/30 durch Freispruch anerkannt. „Es wird ausdrücklich festgestellt, dass für den Angeklagten kein Zwang besteht, einen Beweis durch Experimente anzubieten.“ H. bestand auf die geforderten Experimente, von denen zumindest einige positiv im Sinne der ASW-Hypothese verliefen. Im Urteil (Freispruch) steht der Satz: „Übrigens glaubt der Gerichtshof bei aller Vorsicht aussprechen zu dürfen, dass der Angeklagte über gewisse rätselhafte Geisteskräfte verfüge.“
H. wurde wahrscheinlich von SA-Beauftragten liquidiert, nachdem man ihn am 24.03.1933 verhaftet hatte. Am 07.04.1933 wurde sein Leichnam südlich von Berlin gefunden. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf im Block Charlottenburg, Gartenblock III, Gartenstelle 50.

W. (Auswahl): Meine Lebenslinie (Autobiographie 1884-1930). Berlin: Universitas, 1930 (NA: Wunderkammer/Edition Flaschenpost, Neu-Isenburg, 2009).
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