Canabis sativa, Canabis indica, älteste Kulturpflanze der Menschheit. H. ist vielfältig verwendbar. Man bindet Stricke aus ihm und stellt hochwertige Gewebe und Papier (z.B. der Gutenbergbibel) her.
Daneben wird der weibliche H. (cannabis sativa) seit Jahrtausenden weltweit als Medizin und hochgelobtes Aphrodisiacum geschätzt. Die diesbezüglichen wissenschaftlichen Publikationen sind unübersehbar. Es deutet alles daraufhin, dass H. seit der Steinzeit bekannt war und vielfach genutzt wurde. Der älteste archäologische Fund von Hanfsamen stammt aus den Schichten der Bandkeramik-Kultur (vor 75.000 Jahren) von Eisenberg in Thüringen. So widmete Hildegard von Bingen (1098-1179), die aus germanischen und antiken Quellen schöpfte, in ihrer Physika dem H. relativ breiten Raum.
In Asien gibt es zahlreiche Getränke (Bhang), die zum Genuss oder für religiöse Zwecke getrunken werden.
Bei den Germanen stand H. in direkter Verbindung zu den Fruchtbarkeit bringenden friedlichen Wanen, deren Name mit dem deutschen Wort „Wonne“ assoziiert wird.
Der Äskulapstab, das Abzeichen der Ärzte, ist ein H.stengel, um den sich die Schlange windet. Auch der Herrscherstab der alten chinesischen Kaiser war ein H.stengel.
Bei den Arabern und Indern wird H. als Genussmittel geschätzt. Nach der buddhistischen Mahayana-Tradition soll Gautama Buddha von einem Hanf-Samenkorn pro Tag gelebt haben, als er seiner spirituellen Erleuchtung entgegenging.
In den 1960er Jahren entdeckte die Generation der Hippies, Aussteiger und Indienreisenden den H. als bewusstseinserweiterndes und aphrodisierendes Stimulans. Er wurde zum Bestandteil der damaligen Jugendkultur mit maßgeblicher Auswirkung auf Kunst und Musik.
In neuerer Zeit kam es zu zahlreichen Verboten, deren Wirkung sich jedoch in Grenzen hielt.
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