Hammurapi

Auch Hammurabi, König von Babylonien (ca. 1728-1686 v. Chr. nach der „kurzen“, 1792-1750 nach der „mittleren“ Chronologie), einer der bedeutendsten altorientalischen Herrscher, herkunftsmäßig ein Amoriter.
H. war gemäß „mittlerer“ Chronologie von 1792 bis zu seinem Tod 1750 v. Chr. der 6. König der ersten Dynastie von Babylonien und trug den Titel König von Sumer und Akkad. Auf politischem Weg hat H. zugleich Babels Stadtgott Marduk die Vorherrschaft im babylonischen Pantheon erkämpft, was für die Geschichte der babylonisch-assyrischen Religion epochemachend wurde. Zu einem einheitlichen Reichsrecht kam es durch eine Sammlung von Rechtssprüchen, die u.a. auf einer etwa 2,25 m hohen Stele (freistehender Pfeiler) aus Diorit aufgezeichnet wurde und als die älteste vollständig erhaltene Rechtssammlung gilt. Dieser Codex Hammurapi wurde 1901/2 von französischen Archäologen bei Ausgrabungen in Susa gefunden und befindet sich heute im Pariser Louvre. Wie das Steinrelief zeigt, soll der König sein Gesetz vom Gott Schamasch empfangen haben. Von besonderem Interesse dabei ist der weitgehende Parallelismus zwischen H.s Gesetz und dem juristischen Teil des altestamentlichen Bundesbuches.
1997 wurde der Asteroid (7207) Hammurabi in der alternativen Transkription und Schreibweise nach dem Herrscher benannt.

Lit.: Klengel, Horst: König Hammurapi und der Alltag Babylons. Düsseldorf/Zürich: Artemis, 1991.
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