Hakenkreuz

Verstanden als Darstellung der vier Grundkräfte, Weltrichtungen und Elemente, weshalb es u.a. in der frühen chinesischen Kultur als Zeichen für „Gegend“, „Gebiet“ erscheint. In Indien ist das H. (sanskr. Swastika = Zeichen des Heils, Glücksbringer) Sinnbild des ewigen Kreislaufes (samsara) und zugleich Symbol Buddhas, der das Samsara überwunden hat. Im Jainismus steht es für die vier Daseinsstufen.
Die Swastika mit vier etwa gleich langen, einheitlich abgewinkelten Armen und rechts herumlaufenden Haken symbolisiert die aufgehende Sonne, den Tag und das Leben; mit links herumlaufenden Haken heißt das Zeichen Sauwastika und deutet auf die absteigende Sonne, die Nacht und den Tod hin.
Das H. findet sich außer im asiatischen und europäischen Raum auch im vorkolumbianischen Amerika sowie stellenweise in Afrika und Polynesien. In seiner Bedeutung nicht immer bestimmbar, reichen die Interpretationen vom Sonnen- bis zum Fruchtbarkeitssymbol. Ganz allgemein gilt es als Heilszeichen.
Bei den Germanen war das H. ein beliebtes Schmuckmotiv und in Zauberriten auch von apotropäischer Bedeutung. Als crux gammata oder Gammadium kommt es sporadisch in der christlich-mittelalterlichen Kunst vor.
In der ersten Hälfte des 20. Jh. wurde das H. zum Symbol national-revolutionärer Bewegungen: auf Banknoten, als „Baltenkreuz“ auf finnischen und lettischen Ordenszeichen, als Abzeichen antisemitischer Verbände. So wurde es auch zum bekanntesten Symbol des Nationalsozialismus.

Lit.: Wilser, Ludwig: Das Hakenkreuz nach Ursprung, Vorkommen und Bedeutung. Zeitz: Sis-Verlag, 1917; Goodrick-Clarke, Nicholas: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Wiesbaden: Marix-Verl., 2004.
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