Genius malignus

Am Ende der ersten seiner Meditationen berichtet René Descartes von irgendeinem bösen Geist, der ihn glauben mache, er hätte einen Körper und Sinnesorgane, mit denen er materielle Außendinge wahrnehme, während in Wirklichkeit nichts dergleichen der Fall sei. Können wir die Möglichkeit einer solchen Täuschung nicht ausschließen, folgt aus der G.m.-Idee ein Skeptizismus in Bezug auf unser Wissen von der Außenwelt. Wenn wir nämlich nicht wissen, dass uns kein G. m. täuscht, so wissen wir zum Beispiel auch nicht, dass wir einen Körper haben oder dass es Steine gibt. Denn wenn wir das wüssten, wüssten wir auch, dass uns kein G.m. täuscht.

Lit.: Descartes, René: Meditationen: mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen. Hamburg: Meiner, 2009.
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