Geißel

(Lat. flagellum) steht für Peitsche und bestimmte Peitschenformen. Im Altertum war die G. eine aus Lederriemen oder Schnüren geflochtene Rute zur Züchtigung von Gesetzesbrechern.
Für den ägyptischen König galt die G. als Zeichen der Strafgewalt seines Herrscheramtes, die sich gegen Feinde von außen wie von innen richtete.
Im übertragenen Sinn werden gewalttätige Machthaber, Epidemien, Hungersnöte, Kriege u.Ä. als G. der Menschheit bezeichnet.
Im Mittelalter und in Klöstern bildete die Selbstgeißelung eine freiwillige Bußübung in Nachahmung der Geißelung Christi. Um 1350 zogen im Zeichen der großen Pest Geißler durch ganz Europa.

Lit.: Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Hamburg: Nikol, 2000; Wetzel, Christoph: Das große Lexikon des Symbole. Darmstadt: Primus, 2008.
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