Gämse

(Rupicapra), vor der deutschen Rechtschreibreform Gemse geschrieben und in der Jägersprache als Gams oder Gamswild bezeichnet, in Europa und Kleinasien beheimatet, gehört zu den Ziegenartigen.
Die G. betrat anscheinend schon früh den Bereich abergläubischer Betrachtung. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit war sie ein Jagdtier und in der Antike ein Opfertier in Stellvertretung für ein Haustier. Der Zusammenhang mit der unberührten Natur lassen G.n und ihre scharfen Sinne zum Objekt mantischer Beobachtungen werden. So entspricht ihr die Verwendung in Zauber und Heilzauber. Der Gamsbart soll Kraft verleihen, die Gamsklaue wird als Ring gegen Altersschwäche und Schwindel getragen. Die Gamsleber übermittelt als Seelensitz angeblich Schwindelfreiheit und gutes Sehen.

Lit.: Knaus, Werner/Schröder, Wolfgang: Das Gamswild: Naturgeschichte, Verhalten, Ökologie, Hege und Jagd, Krankheiten. Hamburg/Berlin: Parey, 3., neubearb. Aufl. 1983.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.