Fuß

Unterster Abschnitt des Beins der Landwirbeltiere. Beim Menschen besteht er aus der Fußwurzel, dem Mittelfuß und den fünf freien Zehen. Nach der äußeren Erscheinungsform werden verschiedene Fußtypen unterschieden: Normalfuß, Senkfuß/Plattfuß und Hohlfuß.
Der F. ist der unmittelbar mit der Erde verbundene Körperteil des Menschen und als solcher Symbol seiner erdverbundenen Körperlichkeit, aber auch seiner Selbständigkeit, sofern er „auf freiem F.“ lebt. In der Antike war es üblich, dass der Sieger zum Zeichen der totalen Unterwerfung seinen Fuß auf den Besiegten setzte.
Entblößte Füße sind ein Zeichen von Demut (z.B. beim Betreten eines Heiligtums, bei Mönchsorden Symbol der Armut). Im Orient erfolgt die Fußwaschung zum Zeichen der Demut und Liebe (Joh. 13,1-20), so auch in der Osterliturgie der katholischen Kirche.
Was Gott dem Menschen zu Füßen legt, gibt er ihm als Eigentum (Ps 8,7-9). Als Kosmokrator macht Gott den Himmel zu seinem Thron und die Erde zum Schemel seiner Füße (Jes 66,1).
Bei den Römern galt das Aufstehen oder Betreten eines Raumes mit dem rechten F. als glückbringend, mit dem linken dagegen als unglückverheißend.
Der Fußabdruck Christi in der Kirche „Domine quo vadis“ an der Via Appia geht auf die Legende der Begegnung des aus Rom fliehenden und dann umkehrenden Petrus mit Christus zurück.
Bei den Griechen galten die F.abdrücke heiliger Frauen als Ort der Fruchtbarkeit. Wie dem Schuh kann auch dem F. erotisch-sexuelle Bedeutung zukommen.
Dämonische Wesen werden häufig mit Tierfüßen dargestellt, so der Teufel mit einem Bocks- oder Pferdefuß, Zwerge oder weibliche Dämonen mit Gänse- oder Entenfüßen.
Vielfach symbolisieren F.abdrücke die Fußstapfen, in die es zu treten gilt, wie die in Beton konservierten Abdrücke von Filmstars auf dem Sunset-Strip in Los Angeles.

Lit.: Lurker, Manfred: Wörterbuch der Symbolik. Stuttgart: Kröner, 1991; Wetzel, Christoph: Das große Lexikon der Symbole. Darmstadt: Primus, 2008.
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