Fuchs, Leonhart

(* 17.01.1501 Wemding bei Donauwörth; † 10.05.1566 Tübingen), deutscher Mediziner und Botaniker. Sein botanisches Autorenkürzel ist „L. Fuchs“. Mit Otto Brunfels und Hieronymus Bock zählt er zu den „Vätern der Botanik“; außerdem gilt er als Hauptvertreter des Neu-Galenismus.
Nach der Schulzeit studierte F. 1515 an der Universität Erfurt Philosophie und Naturlehre und ab 1519 an der Universität Ingolstadt Griechisch, Latein und Hebräisch sowie Philosophie. 1521 erhielt er mit dem Magister Artium die Lehrberechtigung und begann im gleichen Jahr mit dem Studium der Medizin, das er 1524 mit dem Doktorat abschloss. 1535 bekam er eine Professur für Medizin an der Universität Tübingen, wo er siebenmal Rektor war.
F. führte auch botanische Exkursionen durch und legte den ersten botanischen Garten der Universität an, einen der ältesten der Welt überhaupt. Kaiser Karl V. erhob ihn in den Adelsstand.
F. verfasste über 50 Bücher; seinen Ruhm verdankt er in erster Linie seinen Kräuterbuchern. So erschien 1542 sein Werk De historia stirpium commentarii insignes und 1543 sein New Kreüterbuch als deutsche Ausgabe. In beiden Werken werden jeweils mehr als 400 europäische und 100 exotische Pflanzen, darunter die neu entdeckten in Amerika, aufgeführt und in 511 Holzschnitten dargestellt. Für die erweiterte Ausgabe seiner Historia mit über 1500 Pflanzenbildern fand F. keinen Verleger, sodass das Manuskript nach seinem Tod in der Österreichischen Nationalbibliothek landete.

W.: De Historia Stirpium commentarii insignes. Basel: Isingrin, 1542 (Digitalisat); New Kreüterbuch. Basel: Michael Isingrin, 1543 (Digitalisat), Neudr. München 1964.

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