Fruchtbarkeitskulte

Kulte, welche die Natur oder die sie lenkenden Götter zur Erneuerung des jährlichen Wachstums und zur Erhaltung des Erntesegens anregen sollen. Während F. im Altertum nur spärlich belegt sind, tauchen diese im neuzeitlichen Volksbrauchtum, das auf älteren Kulturformen fußt, vermehrt auf.
Eine archaische Form zur Erweckung von Fruchtbarkeit ist z.B. die Hierogamie (hierós gámos), die „Heilige Hochzeit“ des Himmelsgottes mit der Erdmutter, die von den Menschen symbolisch im Beilager (Intimverkehr) auf dem Acker nachvollzogen werden kann. Schon auf Felszeichnungen aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. sind derlei kultische Hochzeitsszenen dargestellt.

Lit.: Mannhardt, Wilhelm: Antike Wald- und Feldkulte aus nordeuropäischer Überlieferung erläutert. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1963.
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