Freitag

Gemäß der Europäischen Norm EN 28601 und dem internationalen Standard ISO 8601 der fünfte Tag der Woche, nach jüdischer, christlicher und islamischer Zählung – in der die Woche mit dem Sonntag beginnt – der sechste.
Der Name geht auf den römischen Tagesnamen dies Veneris, also Tag der (Liebesgöttin) Venus, und dieser wiederum auf den babylonischen Wochentagsnamen zurück. Als die südlichen Germanen die Sieben-Tage-Woche von den Römern übernahmen, übersetzten sie den F. mit ihrer als ähnlich wahrgenommenen Göttin Frija, die im Norden „Frigg“ hieß.
Im Judentum ist der F. (hebr. jom schischi, der sechste Tag) der Rüsttag und Vorabend des Sabbats, der am Freitagabend bei Einbruch der Dunkelheit beginnt.
Im Christentum gedenken die Gläubigen an diesem Tag in besonderer Weise des Leidens und der Kreuzigung Christi. Nach alter Tradition verzichten Christen freitags auf Fleisch. Der Karfreitag ist im Triduum Sacrum ein besonderer Tag des Kirchenjahres.
Im Islam ist der F. der wöchentliche Feiertag, an dem das Mittagsgebet (Salat) in der Gemeinschaft verrichtet wird und der Prediger (Chatib) eine Predigt (Chutba) hält.
Bei der Unglücksdeutung des F., besonders wenn er auf den 13. eines Monats fällt, handelt es sich um eine Häufung von schlechten Vorzeichen, von denen jedes für sich genommen schon Unglück verheißend wäre. Dagegen ist bei den Römern der Tag der dies Veneris als der Tag der heiteren Liebesgöttin ein fröhlicher und glücklicher Tag. Auch bei den Germanen galt der Tag der Freija als Glückstag.

Lit.: Moser, Dietz-Rüdiger [Hrsg.]; Glaube im Abseits: Beiträge zur Erforschung des Aberglaubens. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1992; Simek, Rudolf: Lexikon der germanischen Mythologie. Stuttgart, Kröner, 2006.
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