Freilassen der Brennenden Münder

(Chin. Fang yen-k’ou), Zeremonie für Verstorbene. Die „Brennenden Münder“ bezeichnen eine Art „hungrige Geister“. Das Ritual, das tantrischen Ursprungs ist, will die Hungrigen Geister von ihren Qualen erlösen und ihnen eine Wiedergeburt als Menschen oder gar im westlichen Paradies ermöglichen.
Diese Tradition ist heute nicht mehr an eine bestimmte Schule gebunden. Die Zeremonie dauert ca. fünf Stunden und findet abends statt, da es den Hungrigen Geistern zu dieser Zeit am leichtesten fällt, ihren Aufenthaltsort zu verlassen. Ist die von Mönchen ausgeführte Zeremonie erfolgreich, können die Hungrigen Geister sofort als Mensch oder sogar im westlichen Paradies wiedergeboren werden.
Die Zeremonie wird heute noch in Taiwan und Hongkong durchgeführt.

Lit.: Lexikon der östlichen Lehren. Bern: Scherz, 1986.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.