Frau aller Völker

(Niederländ.: De Vrouwe van alle Volkeren), Bezeichnung der Jungfrau Maria in den Privatoffenbarungen der Seherin Ida Peerdeman.
Ida Peerdeman (1905-1996) war eine einfache Frau, die als Büroangestellte arbeitete. Im Alter von zwölf Jahren soll ihr auf dem Heimweg von der Beichte zum ersten Mal die hl. Jungfrau Maria erschienen sein. Vom 25. März 1945 bis 31. Mai 1959 erschien ihr dann die Gottesmutter 56-mal unter dem Titel „Frau aller Völker“. In prophetischen Schauungen habe sie die Welt und insbesondere Europa vor Glaubensabfall, moralischem Verfall, Katastrophen und Kriegen gewarnt.
Ihre Botschaften gelten in der Geschichte der Marienerscheinungen deshalb als einzigartig, weil die Gottesmutter, laut Peerdeman, selbst in sechs Botschaften detailliert ihr eigenes Gnadenbild beschrieb. Das Bild wurde nach dieser Beschreibung vom deutschen Kirchenmaler Heinrich Repke 1951 gemalt. Es befindet sich nach 25-jährigen Ortswechseln seit 1976 in der Kapelle der Frau aller Völker in Amsterdam, Diepenbrockstraat 3.
Am 31. Mai 2002 wurden die Marienerscheinungen von Amsterdam durch Bischof Jozef Marianus Punt als übernatürlich bestätigt. Die Glaubenskongregation verlangte 2006 für das Gebet der „Frau aller Völker“ eine Textänderung. Anstatt „Frau aller Völker, die einst Maria war“ heißt es nun „Frau aller Völker, die selige Jungfrau Maria“.

Lit.: Die Botschaften der Frau aller Völker. Jestetten: Miriam-Verlag, 9. Aufl. 2004; Hauke, Manfred: Die Manifestationen der „Frau aller Völker“: klärende Hinweise, in: Sedes Sapientiae. Mariologisches Jahrbuch 16 (2012) 2, Kisslegg 2012.
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