Förner (Forner), Friedrich

(* Um 1570 Weismain, Oberfranken; † 05.12.1630 Bamberg), katholischer Theologe.
Nach Studien in Forchheim, Bamberg und Würzburg (magister philosophiae) wirkte F. 1593 als Subdiakon am Collegium Germanicum in Rom. Als Dr.theol. und Priester betätigte er sich ab 1598 als Prediger der Schweizer Garde. Im September 1599 wurde er Pfarrverweser zu Unserer Lieben Frau in Bamberg, 1603 Domprediger, 1610 Generalvikar, Weihbischof (von Hebron) und Pfarrer von Sankt Martin zu Bamberg. F. war als fürstbischöflicher Gesandter in Regensburg und Rom auch Rat des Kaisers Ferdinand II., des bayerischen Kurfürsten Maximilian I. und zeitweilig wohl die einflussreichste Persönlichkeit der Bamberger Diözese. Durch hohe Eloquenz ausgezeichnet, hinterließ er eine Reihe von Druckschriften, insbesondere Predigten.
Vor der schwedischen Besatzung war F. zudem noch einer der geistigen Urheber der Bamberger Hexenprozesse. In seiner Panoplia armaturae Dei stellte er einen Katalog von Abwehrmitteln und „Rezepten“ gegen Magie und Dämonenwerk auf. Sein Bestreben als überzeugter Seelsorger war auf die Verteidigung „contra infernalem lupum“ gerichtet.
Neben seiner Tätigkeit als Bischof war F. als die „Seele der Gegenreformation“ im Hochstift Bamberg als unerbittlicher Hexenverfolger bekannt und galt als „Hexenprediger“. Allein 1617 wurden im Hochstift Bamberg 102 Menschen unter dem Vorwand der Hexerei hingerichtet. Fürstbischof Johann Gottfried I. erhielt dabei tatkräftige Unterstützung durch seinen Generalvikar F.
1625 veröffentlichte F. seine auf Deutsch gehaltenen 35 „Hexenpredigten“ in lateinischem Wortlaut und in gedruckter Form als Flugblätter bei den sonntäglichen Predigten in Sankt Martin. 1620 verfasste er die neuen Statuten für die Bamberger Ruralkapitel.
Auf F. gehen auch Konzeption und Bau eines eigenen Drudenhauses (= Hexengefängnis) in Bamberg zurück, das 1627 fertiggestellt wurde und Platz für 30 bis 40 Gefangene bot.
1628 wurde F. von unbekannter Seite selbst als Hexer denunziert, was jedoch keine Folgen hatte.
Er starb am 5. Dezember 1630 in Bamberg.

W. (Auswahl): Duo specula principis ecclesiastici. Ingolstadt, 1623 (Leichenreden auf d. Fürstbischöfe Neithard v. Thüngen u. Joh. Gottfr. v. Aschhausen); Panoplia armaturae Dei adversus omnem superstitionum, divinalionum, excantationum, daemonolatriam et universas magorum, veneficorum, et sagarum, et ipsiusmet sathanae insidias, praestigias et infestationes. 1625.
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