Ursprünglich ein Festtag zu Ehren der „Mutter Flora“, der Patronin der Blumen und des Frühlings und Göttin der allgemeinen Blüte. Im Jahr 238 v. Chr. wurde Flora am 28. April ein Tempel geweiht. Von diesem Tag an erstreckten sich alljährlich bis Anfang Mai die Ludi Florales, deren Organisation zunächst in den Händen der plebejischen Ädilen, seit der Kaiserzeit dann bei den Prätoren lag.
Die Ludi Florales galten wie auch die F. als ausgelassenes „plebejisches“ Volksfest, an dem sich vor allem das niedere Volk, einschließlich Schauspieler, Tänzerinnen und Dirnen, beteiligte. Im Circus wurden Tierhetzen auf Hasen und Ziegen veranstaltet, die als Symboltiere der Fruchtbarkeit galten. Daneben gab es Bühenspiele, die Ovid als scaena levis, als leichte Muse, bezeichnete, weil viele Kurtisanen auftraten, die sich entkleideten und öffentlich tanzten. Die F. hatten allgemein einen erotischen Charakter. So spielte auch das Ausstreuen von Hülsenfruchtsamen (Erbsen, Bohnen) unter das Volk den sexuellen Aspekt des Blütenfestes an und thematisierte den Mythos von der Empfängnis des Mars durch Juno.
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