Fisch

(Gr. ichthýs, lat. piscis), aquatisch lebende Wirbeltiere mit Kiemen. Im engeren Sinn wird der Begriff Fische eingeschränkt auf aquatisch lebende Tiere mit Kiefer verwendet. Im weiteren Sinn umfasst er auch Kieferlose, die unter den rezenten Arten noch mit den Rundmäulern vertreten sind. In beiden Fällen fehlt wenigstens ein Nachfahre der Fische (nämlich die Landwirbeltiere) in ihrer Abstammungsgemeinschaft.
Die ältesten bekannten kieferlosen Fischartigen (z.B. die Pteraspidomorphi) stammen aus dem frühen Ordovizium vor rund 450-470 Millionen Jahren. Die Knorpelfische tauchen ab Grenze Silur/Devon vor etwa 420 Millionen Jahren auf.
Der F. hat neben seinen natürlichen Eigenschaften eine breite Symbolbedeutung. Im Christentum dient er als Symbol und Erkennungszeichen. In der Heraldik ist er ein verbreitetes Wappentier. In China galt der F. aufgrund einer Lautgleichheit als Symbol für Reichtum.
In der Astrologie ist der F. der zwölfte Abschnitt des Tierkreises von 330° bis 360° ekliptikaler Länge ab dem Frühlingspunkt. Die Sonne befindet sich in der Zeit zwischen 19. Februar und 20. März in diesem Zeichen. Aufgrund der Wanderung des Frühlingspunktes entspricht das Tierkreiszeichen F. nicht mehr exakt dem Sternbild Fische. Aktuell befindet sich die Sonne ungefähr in der Zeit zwischen 12. März und 19. April im Sternbild Fische.
Dabei ist zu bemerken, dass seit etwa Christi Geburt die Sonne am Morgen der Tagundnachtgleiche im Frühjahr, am 21. März, vor dem Sternbild der Fische aufgeht. Nach dem natürlichen Zyklus der Präzession tut sie das noch bis etwa 2150 n. Chr.
Nach dem Tetrabiblos des Claudius Ptolemäus sind die Fische weiblich und bilden das letzte Zeichen des Tierkeises, worin die Venus erhöht ist und Jupiter sein Haus hat, beherrscht von Neptun und von melancholischen Temperamenten.
Der unter dem Tierkreis F. Geborene repräsentiert den gläubigen und mystischen Menschen mit Hang zur Einsamkeit und einem phlegmatischen Temperament.
Dargestellt wird das Zeichen seit der Antike als zwei in entgegengesetzte Richtungen schwimmende, durch eine Schnur verbundene Fische.

Lit.: Fiedler, Kurt: Lehrbuch der Speziellen Zoologie (2. Bd., 2. Teil: Fische). Jena: Gustav Fischer Verlag., 1991; Sahidi, Arman: Das neue Lexikoon der Astrologie. Genf/Müncheb: Ariston, 1991; Hübner, Wolfgang: Tierkreis, in: Der Neue Pauly (DNP), Bd. 12. Stuttgart: Metzler, 2002.
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