Feldzeichen

Die einer militärischen Einheit im Feld vorangetragenen Kennzeichen (plastische Figuren, Fahnen, Standarten), welche den Soldaten während des Kampfes Orientierung geben sollen. Solche Kennzeichen gab es schon in Ägypten. Aus dem AT (Jes 13,2; Jer 51,12) sind F. der Hebräer bekannt. In China sind F. seit dem 12. Jh. v. Chr. bezeugt.
Bei den Römern galten die F. häufig in Tiergestalt auf einer Stange oder an einem Querholz befestigtes Tuch (vexillum) als heilig. Um 100. v. Chr. führte der Feldherr Gaius Marius als gemeinsames F. (signum) den auf einer Stange getragenen silbernen Adler ein. Später setzten die Prätorianer das Bild des Kaisers und Kränze auf die Fahnenstange. Auch die germanischen Heere hatten in der Frühzeit durch Tiersymbole (Drache und Rabe) unterschiedene F.
Oft sind religiöse und politische Symbole eng miteinander verbunden. Das mit dem Christusmonogramm versehene F. (Labarum) Konstantins d. Gr. wurde schließlich zur Reichsstandarte.
Im 11. /12. Jh. gab es in Italien und Deutschland besondere Fahnenwagen.
Später hatten die Fahnen auf den Wagen ein rotes Kreuz auf weißem Grund oder ein weißes Kreuz auf rotem Grund. Die rote Fahne findet sich bereits bei der Heerfahne der Germanen. Ein F. der sich im 15./16. Jh. auflehnenden Bauern war der Bundschuh.
Aus der engen Bindung der Truppe an ihre Fahne erwuchs deren Bedeutung als Symbol der militärischen Ehre und Treue.

Lit.: Knobelsdorff, Wilhelm von: Die deutschen Feldzeichen und Fahnen von der Urzeit bis zur Gegenwart: ein Vortrag des Generalmajors z.D. von Knobelsdorff, gehalten in der Sitzung des „Historischen Vereins für Niedersachsen“ zu Hannover am 2. März 1896. Hannover: Hannoversche Post, 1896; Töpfer, Kai M.: Signa Militaria. Die römischen Feldzeichen in Republik und Prinzipat. Mainz: Verlag Schnell + Steiner 2011.
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