Felder, morphogenetische

Sie spielen, nach der Hypothese der formbildenden Verursachung von Dr. Rupert Sheldrake, bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Formen auf allen Ebenen der Komplexität eine kausale Rolle. Das hierbei gewählte Wort „Form“ schließt dabei nicht nur die sichtbare Oberfläche oder Begrenzung eines Systems ein, sondern ebenso seine innere Struktur. Die so verstandene Formbildung durch kausal wirkende morphogenetische Felder wird formbildende Verursachung genannt, um sie deutlich abzugrenzen vom energetischen Typus der Verursachung, mit dem sich die Physik bereits gründlich beschäftigt.
Sheldrake bleibt mit seiner Theorie der morphogenetischen Felder zwar im Bereich der Kausalität und der physikalischen Wirkung, allerdings nur in dem Sinne, dass die morphogenetischen Felder nur in Verbindung mit energetischen Prozessen wirken, da sie selbst nicht energetischer Natur sind. Was diese nicht energetische Natur ist, bleibt unausgesprochen, da man nur auf die Wiederholung von Formen eingeht, nicht aber auf die Gründe, die zu ihrem erstmaligen Auftreten führen. Damit beschränkt sich die Hypothese der morphogenetischen Felder auf bereits organisierte Systeme, auf die Morphogenese ähnlicher Systeme durch die morphische Resonanz. Neu ist hierbei die Hypothese einer überzeitlichen kausalen Verknüpfungsform gegebener Verursachung aus Vergangenheit und Gegenwart. Die Zukunft wird als noch systemlos betrachtet. Somit stellt diese Hypothese nicht mehr und nicht weniger als einen Beitrag zur Weitung der Betrachtung kausaler Wirkungen über energetische und zeitbedingte Wirkmechanismen hinaus dar.

Lit.: Sheldrake, Rupert: Das schöpferische Universum. Die Theorie des morphogenetischen Feldes. München: Meyster, 1983.
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